Sängerreise Essen

R. Knapp   – Sängerreise 2015 des MGV 1846: Ziel die Ruhr- Metropole Essen und Umgebung.

Viele Höhepunkte erlebte die Vereinsfamilie des MGV 1846 auf der sehr schönen fünf Tages Reise

 

In diesem Jahr verbrachte die MGV-Vereinsfamilie im Westen unseres schönen Landes -im ehemaligen Ruhrgebiert- fünf wunderschöne Tage in der Zeit vom 03.-07.09.2015. Als Unterkunftsort wählten die Organisatoren der Reise die Stadt Essen; von dort startete man zu den Ausflügen und den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung.

 

Pünktlich um 07.00 Uhr am Morgen des 03.09. starteten ab Bürgerhaus zwei Busse der Firma Kollerer in das „Abenteuer MGV Sängerreise 2015“.

 

Noch vor der Abfahrt erhielten alle Reisenden von Anke Winkler – die zusaIMG_6437mmen mit Ihrem Mann Karl diese Reise vorbereitet hatte – eine sehr ausführliche Broschüre mit allen für den Verlauf der Reise erforderlichen Unterlagen und Vorab-Informationen über die einzelnen Ziele, einschließlich einem Hotelprospekt vom vier Sterne Welcome Hotel in Essen sowie als „Beilage“ das beliebte MGV-Reisquiz.

Nach einer kurzen Begrüßung der Reisenden durch unseren Busfahrer Dieter ging die Fahrt zur Autobahn auf die A6 in Richtung Saarbrücken. Weiter ging es dann über die A61 bis zur Ausfahrt Euskirchen.

Euskirchen – eine Stadt im Rheinland/Nordeifel mit ca. 60. 000 Einwohnern – ist seit dem Jahr 1827 Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises und ist im Südwesten von Nordrhein-Westfalen gelegen.

Das Ziel der ersten Station der Sängerreise war der Stadtteil Euskirchen Kuchenheim; die ehemalige Tuchfabrik Müller.

Hier kann man beispielhaft den Aufstieg und den Niedergang der rheinischen Wolltuchindustrie quasi im Zeitraffer nachvollziehen und sich in die damaligen Gegebenheiten zurück versetzen. Es scheint, als sei die Zeit stehen geblieben.

Begonnen hat alles 1801 als Papiermanufaktur. Das stattliche Produktionsgebäude wurde erst 40 Jahre später in eine Spinnerei und Walkerei umgenutzt.
Robuste Wolltuche und Lodenstoffe wurden hergestellt; in großer Menge auch Uniformtuche.

Am Ende der 50ziger Jahre geriet die Tuchfabrik unter Konkurrenzdruck da andere Firmen günstiger als die Tuchfabrik Müller – mit Ihrem Maschinenpark aus der Zeit um 1902 – produzieren konnten. Das endgültige aus kam dann im Jahr 1961.

Die Anlage verfiel quasi in einen Dornröschenschlaf. Im Jahre 1988 übernahm der Landschaftsverband Rheinland die vollständig erhaltene Fabrik. Alles wurde penibel dokumentiert und behutsam restauriert und für die Museumsnutzung hergerichtet.

Bis heute zählt das Industriedenkmal zu den besterhaltenen historischen Fabriken in Deutschland.

 

Bei einem Rundgang – eingeteilt in kleinen Gruppen – durch die historische Fabrik beginnen die Maschinen zu surren und es wird demonstriert wie aus loser Wolle fertiges Tuch wird. Man erlebt live wie die Krempelmaschine die Wolle kämmt, die mächtigen Spinnmaschinen daraus Fäden machen, Webstühle klappern und die “Schiffchen” in den Maschinen hin und her schießen.

Heute wird auf diesen Maschinen in geringen Mengen noch Tuch produziert und im Eingangsbereich des Besucherzentrums konnte man Lodenjacken auch käuflich erwerben.

Auch für Kinder und Jugendliche ist ein Besuch im Museum geeignet da anschaulicher als jedes Buch die Tuchfabrik Müller eine Vorstellung von der Arbeit in einer Fabrik liefert. (Von der Wolle zum Tuch: Wie unsere Kleidung entsteht).

 

Nach dem alle Gruppen Ihre Führung beendeten, hatten fleissige Händen auf dem Parkplatz vor dem Museum die Busverpflegung a la MGV 1846 serviert. Bei Kaffee und Brezel oder anderen Leckereien konnte man sich bei kühlem aber trockenem Wetter für die Weiterreise stärken.

Nach der offiziellen Begrüßung der Reiseteilnehmer durch unseren 1. Vorsitzenden Jens Heinen wurde dem Geburtstagskind des Tages das gebührende Geburtstagsständchen dargebracht.

Und wie es sich für einen Gesangsverein gehört wurden vor der Abfahrt von unserem Vizedirigenten Manfred Wolk noch ein paar Lieder angestimmt (u.a. “Bajazzo” und “Am kühlenden Morgen”).

 

Anschließend erfolgte die Weiterfahrt zum nächsten Ziel einem heutigen Stadtteil von Dormagen nämlich das kleine Städtchen Zons.

Die Stadt Zons blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Bereits die Römer und die Merowinger siedelten auf dem heutigen Gebiet der Stadt Zons.

Die Stadt Zons wurde im Jahre 1373 gegründet und durch Mauern und Gräben befestigt.

Heute hat das idyllische Städtchen das die Reiseteilnehmer per pedes erkundeten ca. 6.000 Einwohner und gehört zum Rhein-Kreis Neuss und ist ein Besuch wert.

 

Jetzt wurde die letze Etappe der Sängerreise für den heutigen Tag in Angriff genommen. Es ging weiter zu unserem Ziel nach Essen. Nach Bezug der Zimmer gab es für alle ein gemeinsames Abendessen im Hotel.

 

Freitag 04.09.2015

 

Für den Freitag stand eine ausführliche Stadtrundfahrt in Essen und die Besichtigung der “Villa Hügel” auf dem Programm. Nach einem ausgiebigen Frühstück startete um 09.00 Uhr die Stadtrundfahrt. Unsere Reiseleiterin Anja begrüßte die Teilnemer ganz herzlich und gab Ihrer Hoffnung Ausdruck, dass man am Ende des Tages die Stadt Essen und den “Ruhrpott” mit anderen Augen sehen möge.

 

Die Stadt Essen wurde 851 von Bischof Altfried von Hildesheim gegründet. Die Ursprünge liegen im heutigen Ortsteil Wehrden wobei sich die umliegenden Dörfer zu den heutigen Stadtteilen von Essen entwickelten. Heute ist Essen eine Großstadt im Zentrum des Ruhrgebiets und der Metropolregion Rhein-Ruhr. Sie ist die viertgrößte Stadt des Bundeslandes Nordrhein Westfalen.

 

Vorbei an der Fussgängerbrücke neben dem Hotel die direkt in die Innenstadt führt, vorbei an einer alten katholischen Kirche für die damals immer größer werdene Gemeinde und vorbei an der Alten Synagoe ging die Fahrt weiter um zu zeigen was die Industrialisierung mit der Stadt Essen von früher bis heute gemacht hat. Z.B. Zeche Zollverein oder heutiger großer Universitätsstandort. In Einwohnerzahlen ausgedrückt: 1850 etwa 4-5 Tausend Einwohner und schon Ende des 19. Jahrhunderts  ist diese Einwohnerzahl auf 100.000  angestiegen.

Im Jahre 1979 wurde dann ein neues Rathaus (Hochhaus) errichtet, weil man der Meinung war man braucht das schönste, höchste und beste Rathaus Deutschlands. Alles alte zählte nicht mehr; nur das neue war wichtig und aus dem Grunde hat man das alte neo-gotische Rathaus, das den 2. Weltkrieg gut überstanden hat abgerissen.

 

Dass es auch anders geht zeigt ein anderes Beispiel: Aus einem alten Press und Hammerwerk mit seinem alten Stahlfachwerk wurde ein Parkhaus eines großen schwedischen Möbelhauses.

Weiter ging es vorbei am Colosseum Theater wo heute Veranstaltungen verschiedenster Art stattfinden. Im Foyer des Theaters hängt noch ein alter Hebekran von der Decke der unter Denkmalschutz steht.

Vorbei ging es am kleinen “Stammhaus der Firma Krupp”. Hier in diesem kleinen Fachwerkhäuschen hat alles angefangen. Mittlerweile ist dieses kleine Gebäude umgeben von modernen (Q1) Gebäuden des neuen ThyssenKrupp Quartiers. Davor das Symbol der Rheinstahlbogen von Thyssen und darunter die drei Ringe von Krupp.

 

Zu Fuss wurde die Gartenstadt “Margarehtenhöhe” besichtigt. Frau Margarethe Krupp hat Anfangs des 20. Jahrhunderts diese Siedlung errichten lassen als Geschenk für die Stadt Essen weil Ihre Tochter Bertha gerheiratet hat. Dafür hat Sie – anonym – 50 Hektar Land  aufgekauft  und hat eine Million Mark gestiftet und mit Hilfe dieses Geldes wollte Sie diese 50 Hektar bebauen. Es sollte eine Siedlung für die höheren Beamten und Angestellten sein. Zu fünfzig Prozent für die Fa. Krupp und zu fünfzig Prozent für die Stadt Essen. Das heisst, das war dann das Geschenk für die Stadt Essen, dass hier nicht nur “Kruppianer” wohnen können.

Margarehte Krupp suchte einen Architekten der das Projekt bis zum Ende betreuen sollte. Dieser Architekt war der auch in unserer Gegend bekannte Georg Metzendorf. In der Mitte der Anlage plante der Architekt auch einen sehr schönen Marktplatz. Die eine Stirnseite des Platzes ziert heute immer noch ein grosses Gasthaus und auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich heute eine Einkaufsstelle für den täglichen Bedarf.

Dieser Marktplatz bot sich an, dass die Sänger zwei Lieder zur Freude der Mitreisenden und einiger Einwohner zum besten gaben.

Noch heute wird die Siedlung von der Margarehte Krupp Stiftung verwaltet und betreut. Die einzelnen Häuser können nicht gekauft werden, sondern werden von der Stiftung nur vermietet. Das soll sicherstellen, dass alles so erhalten wird wie es von der Stiftungsgründerin geplant war.

Weiter ging die Fahrt Richtung Gruga Park. Der Park entstand 1929 durch die große Ruhrländische Gartenausstellung und ist die grüne Lunge und ein Naherholungsgebiert für die Stadt Essen. Der kleine aber feinen Vorort Wehrden (Gründung von Essen) wurde passiert und vorbei am Baldeneysee ging es weiter Richtung “Villa Hügel” dem Haus der Macht oder scherzhaft das “kleine Einfamilienhaus”.

 

Im Vorgarten der Villa Hügel angekommen – im Süden von Essen mit Blick auf den Baldeneysee gelegen – wurden die Mitreisenden in Gruppen aufgeteilt und durften an einer Führung durch das kleine und große Haus teilnehmen. Unter der fachkundigen und kompetenten Leitung der Historikerin Frau Dr. Britta Bley wurde die Geschichte, das Leben und das Umfeld der Familie Krupp sowohl an Modellen und Exponaten dargestellt. Beeindruckend was für die damalige Zeit an neuer Technik (Umluftheizung) bereits zur Anwendung kam. Auch die unterschiedlichen “Geschmäcker” der Familie im Laufe der Zeit konnte an Hand von sichtbaren baulichen Veränderungen (z.B. bemalte Decke/später Holzkassettendecke) bewundert werden.

Allein das Wohnzimmer hatte eine Fläche von ca. 480 qm. Gerne hätte man das Wohnzimmer noch größer gebaut. Das durfte man nicht da man nicht ein größers Wohnzimmer haben durfte als der damalige Kaiser.

Lange Jahre war die Villa Hügel das Wohnhaus der Familie Krupp – auch der Kaiser war dort gerne zu Gast – heute ist dort der Sitz der Kulturstiftung Ruhr.

Viel gäbe es noch zu berichten über die Geschichte der Industrialisierung, die Vergangenheit eines Stahl-Konzerns und die Erlebnisse der Familie Krupp.

Für Interessierte bietet sich an ein Wochende zu investieren um einzutauchen in die Geschichte Essens und die Geschichte des Stahl Konzerns Krupp.  Hautnah kann man den Wandel Essens von der Montanindustrie zur heutigen Wirtschafts- und Dienstleistungsmetropole nachvollziehen. Mittlerweile sind in der Stadt sechs der fünfzig umsatzstärksten Konzerne Deutschlands ansässig.

 

Nach Beendigung der Führung stand nach der geistigen Stärkung die kräftigende Stärkung für alle bereit. Ausgiebig gestärkt fuhren uns die Busse zurück ins Hotel. Die restliche Zeit konnte man auf eigene Faust nutzen – der Weg in die Innenstadt von Essen war nicht weit- bevor am Abend wieder gemeinsam das Abendessen eingenommen wurde.

Einige Teilnehmer nutzten am Abend die Gelegenheit das Musikal “Abba” in Bochum zu besuchen.

 

Samstag 05.09.2015

Am heutigen Tag stand zuerst die Besichtigung des Landschaftsparks Duisburg auf dem Programm.

Nach dem sich die Reiseteilnehmer am excellenten Frühstücksbuffett gestärkt hatten, starteten die Busse um 09.00 Uhr in Richtung Duisburg zum dortigen Landschaftspark. Der Landschaftspark Duisburg verbindet auf einer Fläche von ca. 180 Hektar Industriekultur (stillgelegtes Hüttenwerk)  Natur und ein faszinierendes Lichtspektakel zu einer weltweit nahezu einmaligen Parklandschaft.

Fasziniert von der Größe und Weite des Geländes und der Anlage kletterten die Wagemutigen  bis zur Spitze der Anlage (erloschener Hochofen) hinauf und genossen von dort oben die herrliche Aussicht.

Die ehemaligen Werkhallen werden heute für Firmen und Kulturveranstaltungen genutzt. In einem alten Gasometer entstand Europas größtes künstliches Tauchsportzentrum. Der ehemalige Erzlagerbunker wandelte sich zu einem alpinen Klettergarten bzw. Hochseilparcours.

Als ungeplante Überraschung konnten die Reiseteilnehmer eine schier nicht enden wollende Anzahl von alten Fiat Fahrzeugen bewundern (Oldtimer-Ralley), die sich das Gelände als Treffpunkt auserkoren hatten.

Zurück an den Bussen nutze unser Vizedirigent Manfred Wolk die Gelegenheit den Morgen mit den Sängern auch musikalisch zu begrüßen.

 

Weiter ging es zum nächsten Tagesziel: Auf dem Programm stand die Besichtigung des Gasometers in Oberhausen.

Bei dem Gasometer Oberhausen handelte es sich mal um den größten Gasspeicher Europas. Gebaut 1927 (Inbetriebnahme 1929) mit einer Höhe von 117,5 Meter und einem Durchmesser von 67,6 Meter wurde er 1988 still gelegt.

Der Gasometer stand etwa sechzig Jahre lang im Dienste der Industrie. Er speicherte zunächst Gichtgas, ein Abfallprodukt der umliegenden Hochöfen, das in den Walzwerken verfeuert wurde. Später speicherte er auch das energetisch höherwertige Koksgas der Kokerei Osterfeld. Die Undurchlässigkeit der Wände wurde durch ein Öl-Teer Gemisch erreicht, das ständig an den Wänden des Gasometers entlang lief. Die getrockneten Rückstände überziehen noch heute die Innenwände des Gasometers als schützende Schicht.

Umgebaut in den Jahren 1993/94 fungiert er heute als Europas außergewöhnlichste Ausstellungshalle und ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen des Ruhrgebietes.

 

Einige sportliche Teilnehmer der Reisegruppe ließen es sich nicht nehmen den Turm über seine 592 Stufen (aussen angebracht) und das bei leicht regnerischem Wetter zu erklimmen und um die leider durch die Wolken eingeschränkte Sicht zu geniessen.

Andere nutzten die Gelegenheit die Bilder Ausstellung “Der schöne Schein” die sich über zwei Etagen im Gasometer erstreckte zu besuchen.

Wer nicht mit dem gläseren Aufzug im inneren des Turmes fahren wollte, hatte die Gelegenheit auf Liegekissen liegend die Lichtillumination im inneren des Turmes zu geniessen.

Heute ist der Gasometer ein Ankerpunkt in der Route der Industriekultur des Ruhrgebiets und gehört seit 2006 zur Europäischen Route der Industriekultur.

 

Nach der Besichtigung des Gasometers erfolgte die Weiterfahrt nach Gelsenkirchen.
Bevor wir unseren Reiseleiter Alex trafen hatten wir noch die Gelegenheit die Fussgängerzone von Gelsenkirchen auf eigene Faust zu erkunden bevor wir mit einer Zweistündigen Bus-Besichtigungstour starteten.

 

Gelsenkirchen fing mal klein und unbedeutend an. Um 1800 hatte Gelsenkirchen ca. 500 Einwohner. In dieser Zeit sind im Emscherbruch noch Wildpferde rumgelaufen Die Pferde nannte man Emscher Brücher Dickköppe. Im Jahr 1950 gab es dann bereits 150 Zechen; jede zweite davon hatte eine Kokerei dabei.

Und wenn mal was schief lief bei der Produktion kamen zu den Schornsteinen immer die Flammen heraus (abfackeln). Vor allem Nachts war das weithin sichtbar. Deshalb hatte Gelsenkirchen den Spitznamen “Stadt der tausend Feuer”.

Vorbei ging es an der Zeche Oberschur mit alten Industriegebäuden, alten Arbeitersiedlungen Gelsenkirchens (Klappheckenhof), dem Nordsternpark (ehemals nördlichste Zeche des Ruhrgebiets), Fördergerüst und Förderturm von Schacht I und II, den Schienenanlagen auf denen die Kohle befördert wurde. Auch in der heutigen Zeit wurde hier viel Geld investiert um einige alte Gebäude umzubauen und gewerblich zu nutzen.

Weiter ging es zum Schloss Horst – heute als Standesamt genutzt – und den “Bergen” die durch den Abraum (Gestein aus dem Bergbau) alle von Menschenhand geschaffen sind. Seit dem Jahre 2008 ist Gelsenkirchen “Steinkohlebergbaufrei”.

Weiter ging die Fahrt zur Schalke Arena (eröffnet 2001) es galt damals als das modernste Stadion Europas. Die Besonderheit an diesem Stadion ist, dass man den Rasen “rein- und rausfahren” kann und das Dach geschlossen werden kann. Begonnen hat alles mit dem 1928 eröffneten“Glück Auf” Stadion. Im Vereinslied von Schalke wurde auf den Bergbau und die Zechen Bezug genommen, denn eine Zeile lautet: “tausend Feuer in der Nacht haben uns das große Glück gebracht”.

Eine weitere Station der Rundfahrt und eine Attraktion ist die Zoom Erlebniswelt; heute ein moderner Zoo der den früheren Ruhrzoo abglöst hat.

Am Bahnhof vorbei – der durch Schächte quasi untertunnelt ist – gab es das restaurierte Rathaus ( Hans-Sachs-Haus) zu sehen so dass es von aussen aussieht wie im Original von 1927. Innen ist ein komplett neues Gebäude entstanden.

 

Die beiden Reiseleiter (Bus I und Bus II) wussten natürlich mit welcher Gruppe Sie es zu tun hatten und wünschten sich am Ende der Stadtführung auch von uns was zu hören. Dem kam unser Vizedirigent gerne nach. Mit “I want to go to haven” (Solisten Stefan Zettl und Jens Heinen) und weiteren Liedern gaben die Sänger gerne eine kleine Kostprobe aus unserem Liedgut preis.

 

Anschließend starteten wir die Rückfahrt nach Essen. Ziel war eine urige und für den “Pott” typische Gaststätte mit dem Namen 5Mädelshaus. Dort gab es für alle ein kalt-warmes Buffett. Eine typische Spezialität war natürlich die “Curry-Wurst” und in Erinnerung an die abgebaute Kohle ein komplett schwarzes Brot. Allen hat es vorzüglich gemundet. Gegen 20.00 Uhr erfolgte dann die kurze Rückfahrt ins Hotel.

 

Sonntag 06.09.2015:

 

Für den Sonntag morgen stand eine Fahrt zum Deutschen Bergbaumuseum in Bochum auf dem Programm. Pünktlich um 09.30 Uhr ging es los.

Vor dem Bergbaumuseum angekommen wurde die Gelegenheit genutzt auf der Eingangstreppe zum Museum ein Gruppenfoto aller Teilnehmer aufzunehmIMG_6466en. Anschließend wurde der Tag – wie es sich für einen Gesangsverein gehört – mit einigen Liedern musikalisch begrüßt.

 

Danach wurde  in das Schaubergwerk “eingefahren”. In zwanzig Meter Tiefe unterhält das Museum ein einem realen Bergwerk nachgebildetes Anschauungsbergwerk mit einem Streckennetz von etwa 2,5 km. Länge. Die Besucher können die imposanten Maschinen und den mühsamen Arbeitsalltag unter Tage auf einem Rundweg hautnah erleben und sich eine zeitlang fühlen wie echte Bergleute. (Inclusive Geruch; leider hatten wir keine Kanarienvögel dabei die im frühen Bergbau quasi als “Luftmesser” unter Tage fungierten).

Ein echtes Highlight im Bergwerk ist ein sogenannter Seilfahrtsimulator. Täuschend echt wird der Eindruck erweckt man befindet sich in einem Förderaufzug und fährt in die Tiefe.

Das muss man erlebt haben, und die Umsetzung einer “Seilfahrt” ist hervorragend gelungen.

 

Nach dem alle Reiseteilnehmer wieder das Tageslicht erblickt hatten, konnte im angeschlossenen Museum alles über den Bergbau von den ersten Grabungen bis zur Neuzeit an Modellen und Schaubildern besichtigt werden.

 

Das nächste Ziel an diesem Sonntag war die Zeche Zollverein Essen.

Im Essener Norden gehört die Zeche Zollverein mit seiner Schachtanlage XII, der Kokerei und den Schachtanlagen 1/2/8 zu den bedeutendsten Industiedenkmäler Europas. Im Jahr 2001 wurde die Zeche von der UNESCO zum Weltkulturerbe erhoben.IMG_6497

Stichwortartig ein paar Informationen: Beginn Mitte des 19. Jahrhunderts. In 1930 umstuktuiert entstand die Schachtanlage XII  die 1932 eröffnet wurde. Täglich wurden bis zu 13.000 Tonnen verwertbare Kohle gefördert mit bis zu 5.000 Bergleuten.

 

Von 1959 bis 1961 entstand die Kokerei Zollverein, die mit ihrer 600 Meter langen Koksofenbatterie und mit ihren 304 Öfen zu den modernsten Anlagen in Europa zählte.

Täglich produzierten bis zu 1000 Arbeiter aus 10.000 Tonnen Kohle 7500 Tonnen Koks für die Stahlindustrie.

Die Zeche Zollverein wurde 1986 stillgelegt. Die Schachtanlage wurde unter Denkmalschutz gestellt und denkmalgerecht restauriert. Der monumentale Maschinenpark blieb dabei im Originalzustand erhalten.

Im Jahr 1993 wurde auch die Kokerei Zollverein stillgelegt. Aber die 1995 gegründete Stiftung “Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur” sorgte für die Erhaltung als Wahrzeichen und Zeugnis der Industriegeschichte im Ruhrgebiert.

 

Für Interessierte ein Hinweis: Der Fotoclub Viernheim präsentiert unter dem Motto: “Vergangenheit – Kohle und Stahl” Aufnahmen die während einer Excursion zur “Zeche Zollverein” entstanden sind. Die Ausstellung kann noch bis zum 26.09.15 während der Öffnungszeit der Viernheimer Stadtbücherei – Kulturscheune – besichtigt werden)

 

Aufgeteilt in kleinen Gruppen konnte ein Teil eine Rundfahrt um das riesige Gelände und die Anlagen mit interessanten Erklärungen unternehmen, während der andere Teil auf eigene Faust das Gelände durchlief oder sich die vielfältigen Bereiche im Ruhrmuseum “Auf Zollverein in Essen” anschauten.

 

Voller neuer Eindrücke ging es am späten Nachmittag zurück ins Hotel zum gemeinsamen Abendessen und anschließendem “Viernheimer Abend”.

 

Viernheimer Abend:
Nachdem alle im Konferenzsaal des Hotels Platz genommen hatten und mit Getränken versogt waren, startete Manfred Wolk als Chef Entertainer den Abend. Auf der Gitarre begleitete unser Vizedirigent den “Reiseschor” mit ein paar gemeinsam gesungenen Liedern.

Einen solo Liedvortrag trug unser 1. Bass Heinrich Winkenbach vor.
Vorgetragene Sketche und humoristische Beiträge der Reiseteilnehmer führten zu großen Lacherfolgen, rundeten den Abend ab und bei allen stieg die Stimmung. Von manch einem Sänger konnte man neben dem singen auch das Talent zum Entertainer und Unterhalter entdecken.

 

Montag 07.09.2015

 

Der Montag war leider schon der Tag des Abschiednehmens von Essen. Aber auch auf der Heimreise wurde von unserer Reiseleitung noch was geboten.Nach der Kofferverladung ging die Reise ohne Stau zum vorletzten Etappenziel zum alten Schiffshebewerk Henrichenburg.

Obligatorisch begrüßten die Sänger vor dem Eingang zum Museum den neuen Tag u.a. mit dem Lied “Am kühlenden Morgen”.

 

Bei dem alten Schiffshebewerk handelt es sich um eine Art Aufzug für Schiffe und um ein beeindruckendes technisches Meisterwerk aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.

Das Schiffshebewerk wurde 1899 durch Kaiser Wilhelm den II eröffnet und im Jahre 1970 in den Ruhestand versetzt.

Dafür entstand  an anderer Stelle das neue Schiffshebewerk das von aussen besichtigt werden konnte.

 

Nach der Abfahrt vom neuen Schiffshebwerk ging die Fahrt noch nicht Richtung Heimat. Nein: Das neuen Ziel hieß Dortmund. Dort wartete auf die Reiseteilnehmer noch eine Überraschung: Eine Besichtigung des “Signal-Iduna Parks” oder das Stadion des BVB 09.

 

Aufgeteilt in kleinen Gruppen erfolgte eine Führung durch das Stadion.

Der BVB 09 oder Ballspielverein Borussia 09 e.V. wurde im Jahre 1909 gegründet. Zwei Jahre später fanden die ersten Fussballspiele statt. Erstes Stadion war das Stadion “Rote Erde”.
Mit ein Ziel der Vereinsgründung war u.a. die im Zuge der Industialisierung zugewanderten ausländischen Mitbürger zu integrieren. Ein Thema heute aktueller denn je.

Treffpunkt der Führung war das in den Stadionbau integrierte BVB 09 Museum mit Exponaten, Bildern und allen denkbaren Informationen über den Verein. Eingeteilt in Gruppen  wurde zuerst der Presseraum besichtigt, dann die sogenannte Mixed-Zone (dort werden die Interviews der Spieler nach dem Spiel gegeben), die Spielerkabine, der Tunnel den die Spieler durchlaufen müssen (incl. mit viel Bass unterlegter Musik), die Sitz- und Steh- Tribünen und sogar auf der Trainerbank durfte man Platz nehmen. Nur den Rasen durfte man auf keinen Fall betreten. Der wurde “gepflegt” d.h. mit künstlichem UV-Licht bestrahlt. Das Stadion beherbergt auch die größte Stehplatz Arena nach Anzahl der Plätze.

Nach der Führung trafen sich die Gruppen wieder um die Akustik des Stadions zu testen. Die Sänger trugen einige Lieder darunter auch das Lied “Benia Calastoria” vor. Eine im Stadion anwesende weitere Besuchergruppe spendete den Sängern lautstark Beifall. Im Anschluss wurde noch die La Ola Welle geübt; eben echtes Stadionfeeling.

Gemeinsam ging man zum Ausgang am Fanshop und die Führung war beendet.

Einige ließen es sich nicht nehmen sich im Fan-Shop einzudecken, andere probierten an einem mobilen Verkaufsstand die lokale Spezialität eine Curry Wurst. Wieder andere genossen einen frischen Kaffee und Kuchen aus der Bordverpflegung.

 

Die letzte Station der Reise wurde nach der Abfahrt von Dortmund in Angriff genommen. Über die Autobahn A 45, A5 ging es Richtung Süden.

Ziel war die Brauereigaststätte der Pfungstäder Braueri in Pfungstadt. Das dort angebotene Essen ließ keine Wünsche offen und keiner musste befürchten bei der Heimkehr hungrig anzukommen.

 

Als letzter Programmpunkt standen die Verlosung und die Auflösung des MGV Reisequiz auf dem Programm. Dieses Reisequiz wurde mit viel Mühe und Arbeit von Anke Winkler erstellt, die auch die Überprüfung der Antworten persönlich vornahm.

Zur Überraschung der Reisenden war unser zweiter Vorsitzender Stefan Schlang in der Brauereigaststätte anwesend. Er fungierte als “Glücksfee” zur Ziehung der Gewinner des Reisequiz.
Die Nennung des Namens der Gewinner erbrachte ein großes Hallo bei den glücklichen Gewinnern.

Im Anschluss an die Verlosung bedankte sich unser Erster Vorsitzender Jens Heinen bei den Organisatoren der Reise dem Ehepaar Anke und Karl Winkler und unserem Vizedirigenten Manfred Wolk.

Bei den dargebrachten Ständchen wurde an neun verschiedenen Orten insgesamt 23 Lieder und zwanzig verschiedene Stücke in fünf verschiedenen Sprachen gesungen. Alle Lieder wurden auswendig vorgetragen.

Der Dank galt auch den Busfahrern Dieter und  Gregor von der Firma Kollerer die uns immer zuverlässig und sicher chauffiert haben sowie allen die zum Gelingen der Reise beigetragen haben.

Was wäre ein Verein ohne seine Sponsoren. Gedankt wurde den Sponsoren und Stiftern der verlosten Preise.

Für die Kuchen und Brezel-Spende bedanken wir uns bei Gabi Martin, Christiane Hoffmann, Jutta Winkler, Marianne Tettl, Gerhard Bauer und Alea Heinen.

Die Sponsoren der ausgelosten Preise waren die Metzgerei Busalt, das Reisebüro Kollere, die Metzgerei Rudi Bugert, Brennstoffe Winkler, Trendfloristik, Gaststätte “Stern im Deutschen Kaiser”, Bäckerei Beiner, Bettenhaus Blaess, Textilhaus Winkler, Wi-Wo Wasch Walter Wohlfarth, Heinrich Winkenbach, und Fa. Taxi Herrmann.

Bevor alle mit neuen Eindrücken und einer neuen Sichtweise des Ruhrgebiets den Bus bestiegen, gaben die Sänger in der Brauereigaststätte noch ein Abschiedsständchen. Passend als letztes Lied war das Lied “Frieden” mit dem Text Frieden sei dieser Welt beschieden.

Auch unser Vizedirigent Manfred Wolkd bedankte sich bei den Sängern für Ihren  Einsatz während der Reise.
Kurz nach 20.00 Uhr erreichte die Reisegesellschaft wohlbehalten unsere Heimatstadt Viernheim.

Eine sehr schöne, interessante und mit jeder Menge “Industriekultur” gespickte Reise hatte ihr Ende gefunden. Freuen wir uns alle darauf im Jahr 2017 die nächste Sängerreise in Angriff nehmen zu können.

 

Für den MGV 1846 e.V Rudolf Knapp, 10.09.2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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